Mittwoch, 1. Februar 2017

Hochsensibel - 10 Dinge



Guten Tag :)

Ich selbst habe erst 2012 erfahren, dass ich Hochsensibel bin. Der Arzt brauchte keine 5 Minuten um das herauszufinden und ich bin einfach nur undenklich dankbar dafür, da ich nun endlich weiß warum ich so bin wie ich bin! Da es zu dem Them immer noch viele Mythen gibt und viele einfach nicht wissen, was das Wort bedeutet habe ich den Eintrag heute einmal dem Thema gewidmet.

Was bedeutet es also hochsensibel zu sein?


  1. Hochsensiblen fällt es schwerer unwichtige Dinge in ihrer Umgebung zu filtern und nehmen deshalb viel mehr wahr. Dies kann jedoch schnell zu einer Überreizung führen.
  2. Hochsensible nehmen oft Dinge wahr, die einer ohne diese "Fähigkeit" nicht wahrnimmt. Das hat viel mit Punkt 1 zu tun: summende Kühlschränke, bestimmte Gerüche, leise Klopfgeräusche und vieles mehr.
  3. Hochsensible Menschen sind sehr empathisch, das heißt sie nehmen die Emotionen anderer sehr stark wahr. Oft ist es sogar so, dass hochsensible es eher als das Gegenüber wahrnehmen! Das heißt diese merken zum Beispiel schnell wenn die Stimmung kippt.
  4. Die Sensibilität wird in kognitive(logisches Denken), emotionale(zwischenmenschlich, oft sehr empathisch) und sensorische(Geräusche usw) Bereiche unterteilt. Jeder Hochsensible untercheidet sich in diesen Bereichen und deshalb ist hochsensibel auch nicht gleich hochsensibel.
  5. Hochsensible brauchen meist länger um eine Entscheidung zu treffen, da sie die Eindrücke intensiver verarbeiten.
  6. Zudem sind sie kreativ, was sich nicht nur in künstlerischen Bereichen sondern auch in Sachen Ordnung oder Problemlösung widerspiegelt.
  7. Sie nehmen oft auch Schmerzen intensiver wahr. Aber nicht nicht nur Schmerzen, auch stimulierende Subtanzen wie Koffein oder Medizin haben stärkere Auswirkungen!
  8. Aber auch Kritik nehmen sie sich mehr zu Herzen, weshalb hochsensible gerne solche Situationen umgehen. Auch auf Gewalt/Streit reagieren sie mehr als nicht-hochsensible.
  9. Das Innenleben von Hochsensiblen ist auch sehr komplex.
  10. Da Hochsensible leider nicht einfach einmal ihre Gedanken abschalten oder die Umgebung ausblenden können, haben sie oft Schlafprobleme.


Wusstet ihr, dass ungefähr 15-20% von einigen Tierarten hochsensibel sind? Leider ist die Forschung noch nicht sehr weit bei dem Thema, da noch nicht so lange danach geforscht wird. Auch gibt es im Bereich Hochsensibilität einige widersprüchliche Studien/Forschungsergebnisse.

Und was bedeutet es nicht?

  1. Hochsensibel sein hat nichts mit schüchtern zu tun. Es gibt natürlich auch schüchterne hochsensible Menschen, aber nicht alle sind schüchtern.
  2. Hochsensibilität ist keine Schwäche, diese Menschen nehmen die Welt einfach intensiver wahr! Es ist vor allem auch keine Erkrankung, sondern viel mehr so etwas wie eine Charaktereigenschaft.
  3. Es sind ungefähr gleich viele Männer wie Frauen betroffen! Leider ist es so, dass in unserer westlichen Welt Sensibilität als Schwäche angesehen wird und deshalb wird oft Jungs diese "Schwäche" abtrainiert.
  4. Hochsensible sind in der Regel nicht gleich beleidigt. Eher wird die Kritik genutzt um sich zu verbessern, jedoch wirkt das auf den Außenstehenden meist anders.
  5. Zudem haben sie keine Wahl: Das Nervensystem ist anders gebaut, als bei nicht Betroffenen. Das heißt sie nehmen z.B. sensorische Eindrücke viel stärker wahr, ob sie es nun selbst wollen oder nicht.
  6. Auch hat Hochsensibilität nichts mit niedrigem Selbstbewusstsein oder Selbstwertgefühl zu tun. 
  7. Nicht jeder hochsensible hat eine Angsstörung oder Depressionen.
  8. Genauso wenig ist jeder hochsensible direkt ein Künstler oder hochbegabt.

Vielleicht hilft dieser kurze Einblick um zu verstehen, was es wirklich bedeutet hochsensibel zu sein.

Bye

1 Kommentar:

  1. Ich habe vor Jahren zum ersten Mal davon gehört und mich in vielen Punkten wiedergefunden, ich weiß nicht, ob ich jetzt Hochsensibel bin oder nicht, beisp. kann ich auch bei Konzerten ganz gut alles um mich herum ausblenden. Dennoch hat mir die Beschäftigung damit geholfen, mich selbst besser zu verstehen. Zum Beispiel wusste ich nie, warum ich mir am Anfang mit Urlauben schwer tue, dann ist mir aufgefallen, dass ich oft von den vielen Reizen überfordert bin, und das wissen hat mir den Umgang damit erleichtert. Das mit den Geräuschen kenne ich auch, läuft im Hintergrund ein Radio kann ich das nicht ausblenden, auch Schlafen an lauten Orten oder mit einem brummenden Kühlschrank im Hintergrund geht nicht. Und für Stimmungen von anderen sauge ich gefühlt häufig auf, so kann mich eine gut gelaunte Person damit anstecken, Streit hingegen zieht mich direkt runter.

    Liebe Grüße

    Nadine

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